Waldbrand im Hauinger Forst

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Lörrach-Hauingen (mek) – Ein Waldbrand hat sich am Samstagabend oberhalb des Hauinger Schützenhauses auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern entwickelt. Rund 70 Einsatzkräfte mit 14 Fahrzeugen waren vor Ort. Die Feuerwehr hatte die offenen Flammen zwar gegen 20 Uhr gelöscht, allerdings gab es noch zahlreiche Glutnester im Boden und die Wasserversorgung in dem unwegsamen Gelände gestaltete sich schwierig.

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Der Wald ist für April extrem trocken: „Die oberen 20 bis 30 Zentimeter des Waldbodens sind ausgetrocknet“, hatte Forstbezirksleiter Bernhard Schirmer erst in unserer Samstagsausgabe gewarnt. Dazu liegt noch viel altes, trockenes Laub am Boden. Entsprechend hoch sei die Waldbrandgefahr. Nur wenige Stunden später musste die Lörracher Feuerwehr schon ausrücken.

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„Einen Waldbrand dieses Ausmaßes habe ich in Lörrach noch nicht erlebt“, sagte Stadtkommandant Manuel Müller vor Ort im Gespräch mit unserer Zeitung. Und die große Herausforderung dabei: die Wasserversorgung. Denn mitten im Wald oberhalb des Adlernestweges am Rande des Soormatttals gibt es kein Hydrantennetz.

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Das Wasser wurde aus einem Teich hinter dem Schützenhaus gepumpt und anschließend per Schlauchleitung über mehrere Tank- und Löschgruppenfahrzeuge mehrere hundert Meter den Berg hochgepumpt.

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Das Feuer war am frühen Abend auf einem schwer zugänglichen Plateau ohne Wege ausgebrochen und hatte sich zunächst schnell im trockenen Unterholz ausgebreitet. „Zum Glück hat es nur am Boden gebrannt, sonst wäre es heftig geworden“, sagte ein Feuerwehrmann im Einsatz. Dennoch waren die Brandschäden durch die Flammen an den Bäumen laut Müller am Sonntag bis zu vier Meter hoch sichtbar.

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Mit einer Drohne verschaffte sich der Einsatzleiter gemeinsam mit seinen Kollegen einen Überblick von oben, um den Einsatz zu koordinieren und die Brandherde zu lokalisieren. Unterstützt wurden die Abteilungen aus Hauingen, Brombach, Haagen und Lörrach von den Kollegen aus Maulburg und Weil am Rhein, die laut Müller über spezielles Gerät und Ausbildung zur Bekämpfung von Waldbränden verfügen. „Wir löschen nur, sie kreisen das Feuer ein und haben auch spezielle Löschrucksäcke mit 20 Liter Tanks“, erklärte der Stadtkommandant.

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Bis 22 Uhr wurden letzte Glutnester im Waldboden gelöscht, anschließend fand laut Müller alle zwei Stunden eine Kontrolle mit der Wärmebildkamera durch die Abteilung Hauingen statt. Um 9 Uhr am Sonntag war der Einsatz schließlich beendet.

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Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht. Er knickte in dem schwierigen Gelände um und musste von den anwesenden Rettungssanitätern ins Krankenhaus gebracht werden, so der Kommandant.

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Nun ermittelt die Polizei die Ursache. Nach ersten Erkenntnissen fanden am Rande des betroffenen Gebietes am Samstag tagsüber Waldarbeiten statt. Spaziergänger sind in diesem Bereich hingegen eher keine unterwegs. Allerdings hat der Werkhof laut Müller bereits im ganzen Stadtgebiet festgestellt, dass uneinsichtige Bürger Alternativen zu den derzeit aufgrund der Corona-Verordnung gesperrten Grillstellen suchen. Das könne angesichts der Trockenheit schnell gefährlich werden. Zudem wüssten viele Waldbesucher nicht, dass in Baden-Württemberg vom 1. März bis 31. Oktober ein allgemeines Rauchverbot im Wald gilt.

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